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德語(yǔ)小故事:Und doch nicht ...!

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-04-11 06:00 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 175

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摘要: 德語(yǔ)小故事:Und doch nicht ...!

Auf der Burg Giebichenstein stand an einem klaren Herbsttag ein hagerer



Mann. Um die vierzig war der Mann. In einem hellen Trenchcoat stand er da, die

H?nde in den Manteltaschen, und er ging umher, seine Schritte knirschten im

Kies. Er blieb stehen und sah dem Fluss nach, der Saale, die an der Burg

vorbeizog, sich vorbeischl?ngelte. Die Sonne tanzte auf den kleinen Wellen.

Ein Stück entfernt nur teilte sich der Fluss und auf einer schmalen

Landzunge reckten sich Birken und Weiden schr?g über die Ufer. Sch?n sah das

aus! Dahinter drückten sich die Konturen der Stadt gegen das helle Herbstlicht.

Die D?cher und Türme, das dunkle Gewirr der Gro?stadt. Es war früher

Nachmittag.

Der Mann blickte umher, still stand er jetzt hier, oben auf der Burg. Er

hatte ernste Augen, hinter randlosen, runden Brillengl?sern, und schütteres

Haar. Seine ernsten Augen gaben ihm ein stilles, verschlossenes Aussehen. Er sah

umher, die H?nde in den Manteltaschen.

Den gesamten Vormittag schon war er durch die Stadt gelaufen. Durch

Altstadt-Gassen, an Fachwerkh?usern und Brunnen im Jugendstil vorbei. Auf dem

Marktplatz hatte er vor dem Roten Turm gestanden, vor H?ndels Denkmal, vor der

Marienkirche. Alles hatte er sich angesehen, mit ernsten Augen hinter einer

randlosen Brille, die H?nde im Mantel vergraben, nur ab und zu fuhr er sich

durchs Haar.

Ja, es war gut hier. Das hatte er schnell gemerkt. Die Stadt war gut.

M?chtig heruntergekommen zwar, eine graue Diva, aber noch immer vornehm. Die

Stadt war gut, sehr alt - und das gefiel ihm.

In einem Gasthof hatte er zu Mittag gegessen, gegenüber der Burg, im

Gasthof "Zum Mohren".

Eine Stra?enbahn war eingebogen, vorbeigezogen, die alten Bohlen und die

Gl?ser im Gasthof hatten vibriert. Es war düster im Schankraum, der Wirt hatte

an seinen Gl?sern hantiert. Luther h?tte hier schon übernachtet, hatte der Wirt

erkl?rt, stolz: Damals, als Junker J?rg verkleidet, von der Wartburg auf dem Weg

nach Wittenberg. Die Saale h?tte jedoch zu hoch gestanden und Luther w?re nicht

hinüber gekommen, drei Tage lang h?tte er hier gewartet.

Er hatte zugeh?rt, den Wirt still angesehen und genickt. Und auch jetzt,

hier oben auf der Burg, nickte er: Ja, er h?tte sich wohlgefühlt, in dieser

Stadt und im Gasthof "Zum Mohren". Und doch konnte er nicht bleiben.

Lange hatte er nicht überlegt - dabei: Wie lange hatte er schon Arbeit

gesucht! Und hier war sie nun - die neue Stelle. Verrückt genug, hier, im

Osten.

Auch die Stadt war gro?artig. Und doch ging es nicht.

Er war jetzt 45 - und er wusste nicht, was er seiner Frau sagen sollte,

wenn er wieder heimkehrte, heute, am Abend. Sie war ihm um den Hals gefallen,

als die Offerte kam. Und jetzt hatte er abgelehnt!

Er zog ein P?ckchen Zigaretten aus der Manteltasche, drehte sich vom Wind

weg und zündete eine Zigarette an.

Was sollte er sagen? "Der hat st?ndig mit dem Finger auf mich gezeigt." -

Sollte er das vielleicht sagen? Oder: "Der hat st?ndig 'Pass auf!' gesagt."?

Natürlich, es war furchtbar heute Morgen, ganz furchtbar. "So, Meister! ...

Dann pass' mal auf ...", hatte der Chef gesagt - zur Begrü?ung. An seinem ersten

Arbeitstag. Und der Chef hatte ihn dabei nicht einmal angesehen, weil er noch

auf eine Liste blickte, die man ihm gerade in die Hand gedrückt hatte.

Er wusste sofort, dass es hier nichts werden kann. Er hasste es, wenn

jemand "Pass auf!" zu ihm sagte, er passte immer auf; und man sollte ihn schon

ansehen, wenn man mit ihm sprach. Und er war auch kein Meister. Und man sollte

doch lieber beim Sie bleiben ... aber wie sollte er ihr das alles sagen? Im

Grunde war es ja gar nichts. Und trotzdem ... aber nein, sie wird es bestimmt

nicht verstehen. Der Mann rauchte, ernst sah er umher auf der Burg.

Der Chef heute Morgen war ihm unsympathisch. Zutiefst, von Anbeginn. Sein

neuer Chef. Und so war er also wieder gegangen.

Und der Chef war schier fassungslos: "Wie? Doch nicht?"

"Nein - oder besser: ja", hatte er geantwortet.

Der Chef hatte den Kopf geschüttelt und hatte ihn dann schnell

verabschiedet - wie einen Verrückten.

Eine Stra?enbahn bog ein. Von oben, von der Burg sah er zu, wie sie

scheppernd zwischen den H?usern verschwand. Er blickte ihr nach, rauchte. Dann

warf er die Zigarette vor sich auf den Kiesboden, trat sie aus und verlie? die

Burg, um nach Hause zu fahren.

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