德語(yǔ)小說(shuō)閱讀:希臘人的傳說(shuō)(15)
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Akt on war ein G ttersohn. Er wurde von dem Zentauren Chiron [1] zu einem erfahrenen J ger erzogen. Einst jagte Akt on mit seinen Gef hrten in den Bergw ldern. Die Mittagssonne brannte hei hernieder und die kühlen Schatten der B ume waren nur kurz. Da rief der Jüngling seine Jagdgenossen zusammen und sprach: "Der heutige Tag hat genug Beute für uns alle gebracht, darum lasst uns der Jagd ein Ende machen! Wenn morgen die Sonne am Himmel steht, werden wir unser fr hliches Gesch ft erneuern." Darauf entlie Akt on die Anderen und ging mit seinen Hunden tief in den Wald hinein. Dort wollte er einen kühlen, schattigen Ort suchen, um sich im Schlafe auszuruhen.
Nicht sehr weit entfernt war ein Tal mit hoch aufragenden Zypressen. Dieser Ort hie Gargaphia und war der Artemis [2] geheiligt. In einem Winkel des Tales befand sich eine versteckte Grotte. Kunstreich schien der Fels wie einem Bogen gew lbt, doch es war das Werk der Natur. Dicht dabei murmelte eine kleine Quelle, die kristallklares Wasser in die Grotte entlies und damit einen flachen See speiste. In diesem Wasser pflegte Artemis ihre müden Glieder nach der Jagd zu reinigen.
Auch jetzt war die G ttin wieder in die Grotte getreten, begleitet von ihren Nymphen [3]. Die G ttin reichte ihrer Waffentr gerin den Jagdspeer sowie K cher und Bogen. Dann gab sie einer anderen Nymphe das Gewand und die Schuhe, worauf die Dienerinnen das kühlende Wasser über ihre Herrin gossen.
So erfreute sich die G ttin an ihrem gewohnten Bade, als Akt on ahnungslos in die Grotte kam. Die Neugier lie ihn eintreten, schien es ihm doch der geeignete Ort, um auszuruhen. Die Nymphen erblickten als Erste den Fremdling. Mit lauten Geschrei dr ngten sie sich an ihre Gebieterin, um den entbl ten Leib zu verbergen. Doch die G ttin überragte alle um Hauptesl nge. Voll Zorn stand Artemis wie versteinert da, die Augen starr auf den Eindringling gerichtet. Dieser aber blieb ganz regungslos, geblendet von der g ttlichen Sch nheit.
Nun beugte sich die G ttin pl tzlich zur Seite, sch pfte ein wenig Wasser mit der Hand und spritzte es dem Jüngling über das Haar. Dann sprach sie mit drohender Stimme: "Was du gesehen hast, das verkünde den Menschen, wenn du es vermagst!"
Kaum waren diese Worte gesprochen, da spürte Akt on gro e Angst in seinem Herzen. Mit schnellen Schritten stürzte er davon. Der Unglückliche merkte aber nicht, dass mit jedem schnellen Schritt ein Geweih sich auf seinem Kopfe bildete. Auch der Hals verl ngerte mehr und mehr, ja, seine ganzer K rper begann sich verwandeln. Akt on hatte die Gestalt von einem Hirsch angenommen.
Nach langer Flucht hielt er endlich inne und wagte sein Spiegelbild in einem Wasser zu betrachten. "Oh, du Unglücklicher!", wollte er noch rufen, aber kein Wort war aus seinem Munde zu h ren. Was sollte Ak on nun tun? Heimkehren in die Arme der Eltern oder sich im Wald verbergen? Er überlegte.
Da stürzten pl tzlich seine Hunde heran, die er herrenlos zurückgelassen hatte. Sie waren hungrig, auf Beute aus, und hetzten den Hirsch durch die W lder. Nach langer Jagd bekam einer der Hunde aber seinen Rücken zu fassen, worauf sich die ganze Meute auf ihn stürzte.
Der Gequ lte sank schon auf die Knie, da h rte er pl tzlich Stimmen. Die Gef hrten hatten das Heulen der Hunde geh rt und waren ihnen gefolgt. Schnell rissen sie die Hunde zurück und streckten den Hirsch mit ihren Speeren nieder. So ging Akt on in einen traurigen Tod, und die ahnungslosen Gef hrten suchten noch lange weiter.
Die Hunde aber begannen ihren Herrn zu vermissen. Winselnd suchten sie überall, bis sie zur H hle des Zentauren Chiron gelangten. Dieser hatte Mitleid, und fertigte ihnen ein Standbild aus Erz, das dem Akt on sehr hnlich war. Als die Hunde dieses erblickten, sprangen sie empor und geb rdeten sich so fr hlich, als h tten sie ihren Herrn endlich wiedergefunden.
Erkl rungen:
[1] Zentauren sind Fabelwesen, halb Mensch und halb Pferd. Manche sind freundlich und gebildet, andere wild und unbeherrscht.
[2] Artemis ist die G ttin der Jagd und eine Tochter des Zeus.
[3] Nymphen sind Naturgottheiten, die als T chter des Zeus gelten.