德語圣誕小故事:Emmys Traum
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2021-01-02 23:36
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語圣誕小故事:Emmys Traum
Sie springt auf, eilt aus dem Wohnzimmer, rei?t die Tür auf und rennt auf
die Garage zu. Schnell will sie wieder bei Tisch sitzen und den fr?hlichen
Gesichtern Gesellschaft leisten. Noch zehn Schritte bis zur Garage. Sie
beschleunigt ihren Lauf zu einem Sprint und rutscht das letzte Stück über die
spiegelglatte Eisfl?che wie auf Schlittschuhen. Ihr rechter Fu? schnellt nach
vorne und Emmy f?llt rücklings auf den kalten Boden. Vor Schreck erstarrt
blicken ihre Augen erstaunt in den Himmel. Einzelne Schneeflocken fallen auf ihr
Gesicht.
Langsam richtet sie sich auf, fühlt sich, als w?re sie übers Knie gelegt
worden, denn ihr Hintern schmerzt furchtbar. Schritt für Schritt humpelt sie die
letzten zwei Meter auf das Garagentor zu, ?ffnet es wie in Zeitlupe und nicht
mit dem gew?hnlichen, energischen Ruck.
Emmy tastet nach dem Lichtschalter. Sie nimmt den verlangten Gegenstand mit
ihren kleinen zitternden Fingerchen an sich. Das Kehrblech in der Hand schleicht
sie unter drückenden Schmerzen ins Haus zurück.
Sie h?lt es ihrer Mutter hin. "Hier bitte Mami, da hast du es."
Ihr Gesicht verzieht sich zu einem mühsamen L?cheln. "Ach Emmy, sei so nett
und feg' die Krümel schnell beiseite, mein Rücken ist nicht mehr der
jüngste."
*
Schneeflocken fliegen durch die Luft. Es ist wieder einmal Winter und die
Landschaft kleidet sich wei?. Nichts st?rt den Tanz der Flocken, denn die
Aufregung der Vorweihnachtszeit ist vorbei. Still und and?chtig sitzen die
Menschen zu Hause bei Kerzenschein und Pl?tzchen, sprechen von vergangenen
Zeiten und loben den Fortschritt der Welt. Der Familienfrieden ist
eingekehrt.
Hin und wieder fallen Bemerkungen über die wei?e Weihnacht und das Treiben
der Schneeflocken. Der Tannenbaum leuchtet hell und die Geschenke liegen unter
duftenden Nadeln. Sü?e Gerüche von Zimt und Nelke breiten sich aus. Züngelnde
Kerzenflammen schaffen eine gemütliche Atmosph?re.
Der Streit, der sonst durch das Haus tobt, ist wie weggeblasen. Alles
scheint idyllisch. Aber Emmy kann nicht anders, sie muss an den Obdachlosen
denken, der immer vor dem Supermarkt steht und nach Geld fragt. Niemand
interessiert sich dafür, ob er auch ein sch?nes Weihnachtsfest hat. Denn das
würde die gesegneten Tage verderben. Und die will sich niemand zerst?ren lassen.
Weihnachten ist den Menschen heilig, überlegt das M?dchen, und sie meinen, in
dieser Zeit das Recht auf Frieden und Ruhe zu haben.
Emmy sitzt mit ihrer Familie am Tisch. Sie rei?t sich von ihren trüben
Gedanken los und verschlingt die leckeren Printen ihrer Oma. Die
Schokoladentorte wird folgen und das frühreife Kind zufrieden machen. Doch Emmy
wei?, dass die lustigen Stunden nicht lange andauern werden.
Pl?tzlich stupst ihr die Gro?mutter mit dem Zeigefinger auf die Nase:
"Kleine Tr?umerin, aufwachen!" sagt sie lachend. Der Blick der alten Frau bleibt
amüsiert auf dem Nasenrücken des Kindes haften.
Emmys Nase ist immer noch von unz?hligen Sommersprossen gezeichnet, auch
wenn der Sommer l?ngst vorbei ist.
"Deine sü?e Stupsnase sieht aus wie ein Sternenhimmel. Jeden Tag. Sie
leuchtet unerbittlich, egal wie stark der Sturm auch sein mag."
Niemand wei?, wie lange diese herrliche Ruhe noch anh?lt. Emmy und Marlene
werfen sich verstohlene Blicke zu. Marlene ist Emmys jüngere Schwester. Sie ist
elf Jahre und, typisch für ihr Alter, eine neunmalkluge Besserwisserin. Die
beiden Schwestern sind unzertrennlich. Marlene gibt sich trotz ihrer kindlichen
Weisheit hilfsbereit und offen allen Schandtaten ihrer ?lteren Schwester hin.
Emmy ist zw?lf Jahre alt. Der kleine Altersunterschied ist für die M?dchen von
keiner gro?en Bedeutung. Nur dass Emmy sich manchmal ungerecht behandelt fühlt.
Als ?ltere muss sie der Mutter oft helfen.
Vier weitere Geschwister sitzen um den gro?en runden Kieferntisch, die alle
jünger sind als Emmy. Sie ist das Oberhaupt der Kinder und damit der
verantwortungsvolle Helfershelfer der Eltern. Natürlich hat sie niemand gefragt,
ob sie das sein wollte, es ist eben einfach so, schon immer.
Marlene ahnt, dass ihre ?ltere Schwester unter der bedrückenden Atmosph?re
des Alltags leidet. Und sie wei?, nur an Weihnachten hat Emmys Gesicht einen
Hauch von Fr?hlichkeit. Soweit es in der Macht eines elfj?hrigen M?dchens steht,
versucht sie Emmy zu helfen und ihr beizustehen. Doch jetzt ist erst mal
Weihnachten, geht es Marlene durch den Kopf, und das ist eine gute Zeit.
Papa und Mama, denkt Emmy, haben stumm einen Waffenstillstand über die
Weihnachtstage verhangen. B?se Worte, die auf der Zunge liegen, werden
hinuntergeschluckt.
Die Zw?lfj?hrige wei?, dass das anstrengend für sie ist.
Unbarmherzig bereiten sie den n?chsten Sturm vor.
"Emmy, kannst du bitte so lieb sein und das Kehrblech aus der Garage
holen?"
Von Jennys Kindersitz rieseln unz?hlige Kuchenkrümel wie Schneeflocken
hinunter.
"Ja natürlich Mami, sofort."