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德語(yǔ)圣誕小故事:Auf der Flucht

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-12-23 01:24 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 188

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摘要: 德語(yǔ)圣誕小故事:Auf der Flucht

Ein Mann, der in Orleans einen Mord begangen hatte, befand sich auf der



Flucht und hatte die Stra?e genommen, die nach Paris führte. Er war ein gro?er

und furchterregend aussehender Mensch. Ein langer, schwarzer Mantel hing bis zu

seinen Fü?en herab und in seiner rechten Hand trug er einen Spie?. Sein Gesicht

war mit Narben bedeckt. Es war Dezember, und in diesem Jahr war es besonders

kalt, auch wenn nur eine dünne Schneeschicht die Felder bedeckte, die links und

rechts neben ihn lagen. Hin und wieder ging er an Menschen vorüber, die in

Lumpen gekleidet, erfroren am Wegesrand lagen.

Es war Heiligabend und er hatte gehofft, vor der Dunkelheit noch in Paris

zu sein, wo er Unterschlupf finden k?nnte. Doch die blasse Sonne neigte sich dem

Horizont zu und es begann zu dunkeln. Nein, heute würde er es nicht mehr

schaffen. So musste er wohl die ganze Nacht durchwandern.

Die ersten Sterne blinkten auf und die schmale Mondsichel schwebte wie ein

Boot am wolkenlosen Himmel. Da gewahrte er in der Ferne zu seiner Rechten, die

dunkle Silhouette eines Waldes.

"Vielleicht gibt es dort irgendeine Behausung", dachte er. "Ein Bauerhaus,

oder die Hütte eines Einsiedlers".

So beschleunigte er seine Schritte und bald konnte er die ersten B?ume

erkennen.

Als er den Rand des Waldes erreicht hatte, wo ein zu Eis erstarrter Bach

gl?nzte, meinte er ein wimmerndes Ger?usch zu h?ren. Er blieb stehen und

lauschte angespannt. Ja, wieder war es zu vernehmen. Es schien aus einem der

Büsche zu kommen, welche vereinzelt die Landstra?e s?umten. Als er n?her trat,

gewahrte er ein Bündel Lumpen unter den kahlen Zweigen. Er bückte sich und

glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ein S?ugling lag darin eingewickelt.

Langsam richtete er sich wieder auf und lie? seine Blicke umherschweifen.

"Irgendjemand muss es vor kurzem hier abgelegt haben", dachte er. Doch in

der Dunkelheit gewahrte er niemanden. So stand er eine Zeitlang.

"Ja, es musste getan werden", ging es durch seinen Kopf. "Ich kann dich

nicht retten. Und einen schmerzvollen Tod zu erleiden, wünsche ich selbst dir

nicht."

Er hob seinen Spie? und wollte zustechen. Doch ihm war es, als hielt eine

unbekannte Kraft seinen Arm zurück und er glaubte, eine Stimme zu h?ren, welche

sprach: "Nein, tue es nicht!".

Langsam lie? er seinen Arm sinken. Ihm war nicht ganz wohl zumute. Denn er

wusste, dass Geister und Gespenster überall lauerten. Er wollte schon

davonlaufen. Doch dann, er konnte es sich nicht erkl?ren, bückte er sich und

nahm das Bündel, mit dem Kind darin, in seinen Arm. Er blickte wieder

angestrengt um sich. War da nicht, dort wo der Weg eine Biegung machte, ein

Geb?ude zu sehen? Einen Augenblick überlegte er noch und ging dann darauf zu. Es

war ein altes, kleines zerfallenes Bauernhaus, welches wohl mit einem Stall

verbunden war, denn er h?rte die Ger?usche von scharrenden Füssen. Durch die

Ritze der Türe gewahrte er einen schwachen Schimmer.

Er stie? sie mit seinem Fu? auf. Im Raum, welcher nur durch eine Fackel,

die an der Wand hing, schwach erleuchtet war, sa?en an einem Tisch ein Mann und

eine Frau. Es waren Pierre und Jeannette. Ein offenes Feuer in der Ecke gab ein

wenig W?rme. Mit angstvollen Augen sahen sie auf die dunkle Gestalt, welche im

Türrahmen stand. Einen Augenblick sagte niemand etwas. Dann ging der Fremde auf

sie zu und legte das Bündel, mit dem Kind darin, auf den Tisch.

"Hier, ich habe es drau?en gefunden. Sorgt für das Kind."

Die Frau stand auf, ging um den Tisch herum und nahm das Bündel in ihren

Arm. Lange betrachtete sie das Kind und auf ihrem Gesicht erschien ein

L?cheln.

"Geh zum Brunnen", sagte sie zu Pierre, "und hole Wasser."

Und zum Fremden gewandt: "Wenn du müde bist, im Nebenraum steht ein Bett.

Wir k?nnen hier übernachten. Und wenn du hungrig bist, wir haben noch etwas

Brot, K?se und Milch. Mehr k?nnen wir dir nicht anbieten an diesem Abend."

Der Fremde schüttelte den Kopf.

"Hunger habe ich keinen. Doch ich bin müde."

Er blickte sie noch einen Augenblick durchdringend, als wolle er ihnen mit

einem letzten Blick noch Angst einfl?ssen und ging dann in das andere

Zimmer.

*

Zur gleichen Zeit waren drei Juden, Elizar, Joshua und Abraham auf der

Flucht. Sie hatten Paris in Todesangst verlassen müssen. Der aufgehetzte P?bel

hatte ihre H?user und Lager in Brand gesetzt und viele ihrer Angeh?rigen

erschlagen. Nur das Notwendigste konnten sie mitnehmen und das, was sie am Leibe

trugen. Den ganzen Tag waren sie mehr gelaufen als gegangen. Jetzt war die Nacht

hereingebrochen und sie waren am Ende ihrer Kr?fte.

"Diese Nacht müssen wir es noch schaffen", sagte Elizar.

"Bis nach Orleans ist es nicht mehr weit. Dort wird die Lage nicht so

schlimm sein."

Abraham nickte. "Ja. Ich hoffe es. Doch lasst uns einen Augenblick

ausruhen. Zum Glück schützten uns die Kleider vor der K?lte."

Er stellte den Beutel, in dem sich einige Schmuckstücke und Goldene Ketten,

sowie Goldmünzen befanden, auf den Boden.

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