德語故事:Der alte junge Füller - Aus dem Leben eines Mon
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2020-12-10 01:24
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語故事:Der alte junge Füller - Aus dem Leben eines Mon
Er sch?umte vor Wut, als diese dicken schwei?igen Wurstfinger ihn so fest
griffen, dass ihm fast die Luft wegblieb. Nur weil man ihm keine neue Tinte
g?nnte, konnte er nicht anst?ndig schreiben. Mit einer Wucht wurde er über das
Papier gekratzt, dass ihm fast die Feder barst.
Er bekam einen Hustenanfall und qualsterte kurzerhand die letzte Tinte auf
das Papier. So unsanft, wie es zu diesen Fingern eben passte, wurde er auf den
Tisch geschleudert, dass ihm H?ren und Sehen verging. Er h?rte ein wildes
Fluchen und vernahm wie aus weiter Ferne noch so eben das Ger?usch, das beim
Knüllen von Papier entsteht, als ihn Dunkelheit umfing und er sich ganz seiner
Bewusstlosigkeit hingab. Er tr?umte von seiner Jugend.
Es war eine unbeschwerte Zeit, zwar gepr?gt von sehr viel Arbeit, aber doch
in erster Linie bestimmt durch die Liebe. Er dachte an Fülline. Sie war ein
Prachtexemplar einer jungen Füller-Dame und kam zudem aus gutem Elternhaus. Sie
war eine geborene Lamy und damit sogar ganz entfernt verwandt mit dem Hause Mont
Blanc, zu dem er sich - nicht wenig stolz - z?hlen durfte. In ihrem
schwarzsilbernen Gewand hatte sie ihn vom ersten Augenblick an verzaubert. Sie
wirkte so schlicht aber gleichzeitig doch edel und elegant.
An ihrem Kn?chel hatte sie ein kleines "LAMY"-Tatoo. Ihre Klammer an der
Kopfbedeckung war schlicht schwarz und sie verzichtete hier, im Gegensatz zu
ihm, auf weitere Betonung ihrer Herkunft. Bei ihrer ersten Begegnung war sie
noch ein wenig scheu, aber dennoch sehr geschmeichelt, dass ein Mont Blanc sich
für sie interessierte. Voller Ehrfurcht hatte sie zu seinem Stern aufgeblickt,
den er immer auf dem Haupte trug und nicht im Traum geglaubt, dass es
tats?chlich zu einer ernsteren Liaison zwischen ihnen kommen k?nnte. Füller Mont
Blanc wusste aber genau, was er wollte.
Er wollte sie! Zuvor hatte er die Bekanntschaft einer Geha- und einer
Pelikan-Dame gemacht, aber der Niveau-Unterschied war ihm auf die Dauer doch zu
gravierend gewesen, als dass er es mit einer der beiden l?nger ausgehalten
h?tte. Nein, er wusste, dass Fülline nun die Richtige war, er spürte es einfach.
Sie trafen sich einige Male auf dem Papier der Schularbeiten. Er konnte sehen,
welche Stellen des Textes sie rot markiert hatte.
Ja, sie war eigen, sie schrieb immer nur rot. Was für eine Frau! Er selber
schrieb mal hier und mal da unter den Schularbeiten noch ein paar S?tze und
hatte ansonsten frei. Langsam kamen sie sich n?her, sie sahen sich manchmal
t?glich und verbrachten viele Stunden gemeinsam und schrieben auf dem gleichen
Papier. Das hatte er zuvor noch mit keiner getan. Einen Abend beschloss Füller
Mont Blanc nicht mehr l?nger zu warten. Z?rtlich hakte er sich mit seiner
goldenen Klemme in ihrer Klammer ein und dann war es auch schon um sie
geschehen. Schnell merkten Sie, dass sie füreinander bestimmt waren. Sie wollten
immer zusammen sein und teilten sich fortan ein kleines Lederetui. Es war nichts
besonders, recht schlicht in einem warmen rotbraun, aber sie fühlten sich beide
unendlich wohl darin.
Die Zeit ging dahin, der Alltag ver?nderte sich mehr und mehr. Wohingegen
Fülline meist im Etui bleiben musste, durfte er Seiten um Seiten schreiben. Die
Tinte floss nur so aus ihm heraus. Es ging um Liebe, Hass, Vertrauen, Kinder,
Enkelkinder, Krankheiten und vieles mehr. Um Allt?gliches und ganz Besonderes,
er schrieb wohl Tagebuch. Es war wirklich hart, er kam kaum noch zum
Verschnaufen, aber er beschwerte sich nicht, weil er die Texte so sehr liebte.
Er erfuhr so unendlich viel über das Leben der Menschen, es war spannend. Als
Mont Blanc sah er es als seine Berufung, gerade die Dinge des Lebens, die einem
Menschen besonders wertvoll und wichtig waren für ihn niederzuschreiben.
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