德語(yǔ)小說(shuō)閱讀:秘密花園(3)
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2020-08-30 23:22
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摘要:
德語(yǔ)小說(shuō)閱讀:秘密花園(3)
Die Tatsache, dass Mary ihre sch ne Mutter immer so gern angeschaut hatte, als sie noch lebte, bedeutete aber nicht, dass sie Mary nun fehlte. Sie hatte sie ja kaum gekannt und deswegen war ihre Mutter ihr auch nicht ans Herz gewachsen. Mary vermisste sie nicht.Sie machte, was sie immer getan hatte: Sie dachte nur an sich selbst.
Nach dem Tod ihrer Eltern war sie in das Haus eines englischen Pfarrers gebracht worden, aber Mary wusste, dass sie dort nicht würde bleiben k nnen. Hier wollte sie auch gar nicht bleiben.
Die fünf Kinder des Pfarrers stritten sich st ndig um dieses oder jenes Spielzeug und das nervte Mary gewaltig. An solche Dinge war sie nicht gewohnt. Sie hasste es, dass es immer unordentlich war in dem Haus dieser Familie und schaffte es, dass nach ein oder zwei Tagen kein einziges der fünf Kinder mehr mit ihr spielen wollte, weil sie schrecklich fies und unfreundlich zu ihnen war.
Den Rest gab es ihr, dass Basil, eines der Kinder, ihr am zweiten Tag den Spitznamen "trotzige Mary" gab und alle Kinder sie damit aufzogen. Sie tanzten um sie herum, lachten und sangen. Mary raste vor Wut.
Basil war es auch der Mary geh ssig sagte, dass sie schon am Ende der ersten Woche "in die Heimat" fahren würde, um dort bei ihrem Onkel, Archibald Craven, zu wohnen und dass er und alle anderen sich darüber freuten.
Mary wusste nicht, wo diese Heimat sein sollte und fauchte zurück, dass sie diesen Onkel ja gar nicht kenne.
"In England ist deine Heimat natürlich, du dummes M dchen!", schimpfte Basil daraufhin wütend. "Aber es ist kein Wunder, dass du nichts wei t, M dchen wissen ja nie etwas! Vater und Mutter sagen, dass dein Onkel in einem gro en unheimlichen Haus lebt, das auf dem Land steht. Niemand mag ihn, weil er n mlich b se ist und keinen sehen will.Er hat einen Buckel und ist überhaupt der fürchterlichste Mensch!"
"Das glaube ich dir nicht.", erwiderte Mary.
Aber als Mary allein war dachte sie doch lange über das nach, was Basil gesagt hatte.
Basils Mutter, Mrs Crawford erz hlte ihr am Abend, dass sie in ein paar Tagen mit einem Schiff nach England zu ihrem Onkel fahren würde, sagte sie nichts. Sie fühlte sich wie versteinert.
Das Ehepaar Crawford hatte Mitleid mit Mary, aber sie wussten nicht, wie sie mit diesem trotzigen Kind umgehen sollte, um sie dazu zu bringen, etwas freundlicher und offener zu werden.
Nach einer langen Reise unter der Obhut der Frau eines Leutnants, die ihre Kinder nach England bringen wollte, kam Mary einige Tage sp ter in England an. Dort wurde sie von Mrs. Medlock, der Haush lterin ihres Onkels abgeholt um weiter nach Misselthwaite zu fahren. Sie hatte strenge, blaue Augen und rote Wangen, au erdem war sie sehr kr ftig.
Mary mochte sie nicht, aber da sie eigentlich nie jemanden mochte, war das nichts Au ergew hnliches. Und andersherum war es genauso: Anscheinend hielt Mrs. Medlock auch nicht gerade viel von Mary.
In dem Hotel, in dem Mary und Mrs.Medlock sich getroffen hatten, unterhielt sich Mrs. Medlock mit der Frau des Leutnants. Die Beiden dachten wohl, dass Mary nicht zuh rte, denn sie stand etwas abseits und schaute hinab auf den regen Londoner Verkehr. Dennoch h rte sie jedes einzelne Wort.
"Es ist furchtbar, sehen Sie sich einmal dieses kleine, j mmerliche Wesen an!", sagte Mrs. Medlock gerade.
"Man erz hlt sich, dass ihre Mutter sehr sch n gewesen sein soll, aber ihre Tochter scheint ja nicht gerade viel von ihrer Sch nheit abbekommen zu haben, hab ich nicht recht, Madame?"
"Vielleicht gibt es sich, wenn sie lter wird", entgegnete die Frau. "Es ist ein Pech, dass sie so unfreundlich dreinschaut und noch dazu so gelb ist."
W hrend Mary noch am Fenster stand und zuh rte, überlegte sie, wie es wohl bei ihrem Onkel werden würde. Das Herrenhaus interessierte sie sehr, aber vor allem fragte sie sich, wie wohl ein Buckel aussehen mochte. Sie hatte noch nie einen gesehen und stellte die Vermutung an, dass so etwas in Indien wom glich nicht vorkomme.
Seit sie so ganz allein und umgeben von Fremden war, kamen ihr Gedanken in den Sinn, die sie früher nie gehabt hatte. Sie hatte pl tzlich den Wunsch zu jemandem zu geh ren, weil ihr auffiel, dass jedes andere Kind Vater und Mutter hatte und sie nie jemandem etwas bedeutet hatte.
Mary wusste nicht, dass sie ein verzogenes M dchen war, das unfreundlich auf jeden wirkte. Sie dachte, dass alle anderen Leute unangenehm waren.
Nach einer übernachtung im Hotel, fuhren Mary und Mrs. Medlock am n chsten Tag weiter nach Yorkshire. Mary hielt sich so weit wie m glich von ihrer Begleiterin entfernt, weil sie nicht wollte, dass die Leute d chten, sie geh re zu dieser Frau.Im Zug war Mary ver rgert und in sich zurückgezogen. Sie trug ein schwarzes Kleid und ihre dünnen Haare hingen unter ihrem schwarzen Hut. Sie sah noch gelber als sonst aus.